Wasser in Südostasien

In Vietnam stammt Brauchwasser größtenteils aus Grundwasserbrunnen oder Flüssen, die häufig durch Fäkalien und unsachgemäße Abfallentsorgung aus Landwirtschaft und Industrie verschmutzt sind. Besonders in ländlichen Gebieten kämpfen ärmere Haushalte mit dem Zugang zu sauberem Trinkwasser. Dies führt zu einer Zunahme wasserbedingter Krankheiten wie Cholera, Typhus und Durchfall. Besonders stark betroffen sind Frauen, die in vielen Regionen Südostasiens für die Wasserversorgung ihrer Familien verantwortlich sind. Täglich verbringen sie mehrere Stunden damit, Wasser aus weit entfernten Quellen zu holen. Der Zugang zu sicherem Wasser beeinflusst somit nicht nur die Gesundheit und Hygiene, sondern auch die Sicherheit und Lebensqualität von Frauen nachhaltig.

Bau und Instandhaltung von Wasseraufbereitungsanlagen

Im Rahmen dieses Projekts werden in acht Gemeinden Wasseraufbereitungsanlagen installiert, die von einem geschulten Wasserkomitee aus der Gemeinde verwaltet und gewartet werden. Jede Anlage verfügt über drei 2.000-Liter-Tanks zur Speicherung von sauberem Wasser sowie einen Raum zur Lagerung von Wasserkanistern. So erhalten einkommensschwache Haushalte in vier Provinzen im Süden Vietnams das ganze Jahr über Zugang zu sicherem Trinkwasser – eine Maßnahme, die insgesamt 64.000 Menschen zugutekommt. Die Begünstigten leisten durch kleine, ihren finanziellen Möglichkeiten angepasste Beiträge (zwischen 0,08 € und 0,16 €) einen wichtigen Beitrag zur langfristigen Sicherung des Projekts und der Instandhaltung der Anlagen. Zusätzlich wird ein Web-Portal weiterentwickelt, das ein detailliertes Monitoring der Wasseraufbereitungsanlagen ermöglicht, inklusive Daten zur Menge des gefilterten Wassers, Einnahmen und der Anzahl der Menschen, die Wasser entnehmen.

WASH-Kultur

Um das Bewusstsein der lokalen Bevölkerung für sicheres Wasser und Gesundheit zu stärken, werden zwei Informationsveranstaltungen zum Thema „Wasser, Gesundheit und Hygiene“ organisiert – eine für Erwachsene und eine für Kinder. In jeder Gemeinde nehmen jeweils 100 Kinder und 100 Erwachsene an den Schulungen teil, mit dem Ziel, das erworbene Wissen in ihren Gemeinden weiterzugeben und die Hygienemaßnahmen im eigenen Alltag umzusetzen. Ergänzend dazu wird auf einer neuen Online-Plattform weiteres Lehrmaterial zum Thema „sicheres Wasser“ bereitgestellt, und Informationstafeln mit Texten und Bildern werden neben den Wasseraufbereitungsanlagen aufgestellt.

Unser lokaler Partner vor Ort

Caritas Vietnam, gegründet im Jahr 1965, koordiniert die gemeinnützige Arbeit der 27 Diözesanbüros von ihrem Hauptsitz in Ho Chi Minh City. Die sozialen Aktivitäten in den Diözesen umfassen Bildungs- und Kompetenzförderungsprogramme für junge Menschen, Wasserprojekte zur Verbesserung der Gesundheit, insbesondere für Menschen mit HIV/AIDS und Lepra, sowie Initiativen zur Unterstützung von Menschen mit Behinderungen.